L‘ Île Verte

Cooperation with: GRUE Marie Alléaume, Nathanaelle Baës-Cantillon

Collaboration: Julie Guiomar, Carole Lesigne

 

The line is a basic garden theme that marks, designates and guides—we use it to underline the given situation. Along lines of existing balustrades and temporary scaffolding tubes new plants are introduced, the lines densify and form benches or platforms. We use shades of green whose names link with the vegetation that we bring in. We are thus gardening with mint and mint green, with anise and anise green, asparagus and asparagus green, sage and sage green, wormwood and absinthe green. Extending the vocabulary of green beyond that of plants and flowers: marking evolution against time.

Das Konzept für dieses Gartenprojekt zielt darauf den bestehenden Charakter des Ortes als einer sattgrünen Insel in der Stadt mit möglichst wenigen Eingriffen zu unterstreichen. Wir wollen die Farbe der Île de la Vigie auffrischen, ihren grünen Charakter verstärken und sie neuen Besuchern zugänglich machen ohne die bestehende Nutzung zu stören. Hierzu nutzen wir die Linie als ein grundsätzliches Gartenelement, das markiert, zuordnet und führt. Eine Linie markiert Umrisse oder die Topographie einer Insel, sie schlägt Richtungen vor, zeigt und unterstreicht, sie rahmt. Linien und Begrenzungen sind schon Teil des Ortes und des hier vom Klub ‚La Boule d’Or’ betriebenen Boulespiels. Wir wollen ihnen neue Bedeutung geben. Statt die Linien als Trennendes zu lesen, verbessern sie den Komfort des Ortes und bringen Neugier; sie werden neue Perspektiven ermöglichen und den Ort Entdeckungen öffnen. Entlang der Linien werden neue Pflanzen eingeführt; die Linien werden mit lackierten Gerüststangen verdichtet zu Bänken und Plattformen.

Obwohl sich das Projekt jedoch auf das Bestehende stützt, fügt es als Zeichen der Erneuerung und zeitgenössischen Inwertsetzung eine neue Schicht hinzu. Wir trachten den Ort grüner zu machen, frischer. Hierzu ändern wir auch die allgemeine Vorstellungen über das Gärtnern in dem wir es wörtlich nehmen und sinnbildlich: Wir benutzen verschiedene Grüntöne, deren Namen mit der eingebrachten Vegetation verknüpft sind. So gärtnern wir mit Minze und Minzgrün, mit Anis und dem im Französischen bekannten Anisgrün, Spargel und Spargelgrün, Salbei und Salbeigrün, Beifuß und Absinthgrün. Indem wir mit diesen Farben spielen, versuchen wir das Vokabular des Gärtnerns über die Pflanze hinaus zu erweitern, eine Ausweitung des Grünvokabulars als Markstein der Zeit gegen die Veränderung. Durch die Jahreszeiten werden die Pflanzen sich den – ihren – Grüntönen annähern und diese Nähe wieder verlassen, in Richtung der schier unbegrenzten Zahl an Grüntönen.

Am Ende jedoch sind die Benutzer des Ortes auch seine Gärtner. Der Prozess der Auffrischung beginnt 2014 mit dem kommunalen Festival Lausanne Jardins, aber es gibt viele weitere Elemente am Ort, die nach und nach eine neue Schicht Grün vertragen könnten – und eine neue Vorstellung davon, was ein grüner Garten sein könnte.