Ort: Käthe Niederkirchner Straße 31
Planung: 2015 – 2017
Realisierung: 2017
46 Wohneinheiten
450 m2
Auftraggeber: BAJ1 ltd
Architekten: ABKW, Jochen Klein Architekten
Planung: 2015 – 2017
Realisierung: 2017
46 Wohneinheiten
450 m2
Auftraggeber: BAJ1 ltd
Architekten: ABKW, Jochen Klein Architekten
Mitarbeit: Lorenza Manfredi
Ein typisches Berliner Wohnhaus aus der Gründerzeit wird behutsam modernisiert und mit Dachgeschoßwohnungen erweitert. Die anspruchsvolle Weiterentwicklung aus dem historischen Bestand wird analog mit den Freiräumen im Innenhof, dem Gemeinschaftsgarten und den neuen, privaten Terrassen betrieben. Das Freiraumkonzept zielt auf eine einfach elegante, schlüssige Wirkung und entwickelt die Gestaltung eng aus der gegebenen Situation heraus. Wenige Elemente und Materialien verbinden die getrennten Räume und binden diese jeweils an die Architektur an. Während Pflanzen die Atmosphäre in Garten und Hof entscheidend prägen, sind die weiteren Materialien in klaren Hell-Dunkel-Kontrasten gehalten, die die schwarzen Metallelemente der Fassade widerspiegeln und das Hellgrau der Einfassungen und Terrassenbeläge.
Das Konzept basiert auf einer abgestimmten Materialität und zielt auf eine einfache, jedoch elegante Anmutung von Hof und Garten. Wenige Elemente und Materialien halten die beiden getrennten Freiräume gestalterisch zusammen und diese wiederum mit der Architektur. Während die (grünen) Pflanzen eine entscheidende Rolle dabei spielen die Atmosphäre von Garten und Hof zu generieren, basieren die übrigen Elemente auf einem klaren Kontrast von Hell und Dunkel. So entsteht eine Beziehung zu den schwarzen Stahlelementen der Balkone an den Gebäuden und zum hellen Beton der Einfassungen und Terrassenbeläge.
Der Hof wird vor allem durch die mittig stehende Mehlbeere geprägt. Neue Pflanzflächen mit Gräsern und Stauden verstärken den grünen Charakter. Die Pflanzbereiche werden von einer niedrigen Kante aus Betonkantensteinen eingefasst. Deren helles Grau wird von einem dunklen Basaltmosaikpflaster mit relativ ebener Oberfläche kontrastiert. Ein aus Holz gefertigtes Müllkabinett bringt in kompaktester Weise die Müllbehälter zusammen. In Stahlrahmen gesetzt sind die modularen Wände und das Dach des Kabinetts aus Eichenholz gefertigt. Das Holz wird sich in kurzer Zeit zu einem warmen, hellen Grau verfärben. Die Wangen der Kellertreppen und die Oberflächen der Terrassen mit ihrem Betonplattenbelag, wie auch die im Garten verwendeten U-Steine vervollständigen das Farbkonzept.
Der Gartenbereich profitiert von der gegebenen stadträumlichen Situation, da er Teil eines zusammenhängenden grünen Herzens des Blocks ist. Obschon durch einen Zaun (und charaktervolle Ziegelwände) getrennt schafft dieser Garten zusammen mit den Nachbargrundstücken eine parkartige Atmosphäre. Die wenigen (Neu-) Gestaltungsmaßnahmen sollen hierzu unterstützend beitragen.
Das Grundstück wird mit einem einfachen, transparenten Zaun begrenzt. Die bestehende topographische Situation ‚abgesenkter Terrassen’ wird genutzt die privaten und gemeinschaftlichen Bereiche zu trennen, während grundsätzlich eine übergreifende Raumsituation erhalten bleiben soll. Der Geländesprung wird mit einer durchlaufenden Reihe seitlich aufgestellter Beton-U-Elemente (Grundformat 40 x 40 x 50 cm). Sie setzen auch formal den Rhythmus des Terrassenbelags aus Betonplatten fort und können mit einer Einbauhöhe von etwa 45 cm auch als Sitzbank genutzt werden. Die Aussenkante der U-Steine entspricht der Grenze der Privatfläche. Entlang der U-Steine vermittelt eine Pflanzreihe (Stauden, Gräser, niedrige Sträucher) weiterhin zwischen privat und gemeinschaftlich. Am Ende dieser Reihe wird der lokale Aushub (Bau der Terrassen und der Treppenanlage) genutzt den bestehenden ‚Hügel’ der Eiche zu einem kleinen bepflanzten Hügel zu erweitern.
Der gemeinschaftliche Bereich wird über die neue Treppe durch den Keller erschlossen. Die Treppe endet an einer kleinen mit Basaltmosaiksteinen belegten Fläche, die in Geste und Materialität Hof und Garten miteinander verbindet. Ein Sandkasten begrenzt durch eine Betonkante und rückseitig durch unterseitig bemalte U-Steine, die als ‚Backtisch’ den Spielwert erhöhen und das Gestaltungselement der Terrasseneinfassung nochmals wiederholen. Ein zweiteiliger Balancierbalken wird als einfaches Spielgerät platziert und eine große Maltafel an der Nachbarziegelwand angebracht. Eine der vorhandenen Sitzbänke wird erhalten. Die Bepflanzung besteht vor allem aus robusten Pflanzen, welche die räumliche Situation unter den Bäumen unterstreichen.
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