Kita Sinneswandel

mit Elisa Serra

Sonderpreis Deutscher Spielraum-Preis 2015

Gestaltung Innenräume: baukind, Berlin

Mitarbeit: Julie Guiomar

 

Die inklusive, bilinguale Kita (Laut- und Gebärdensprache) ist mit einem frei im hügeligen Gelände verlaufenden Zaun aus flexiblem Gewebe mit dem Schulcampus Waldschulallee verknüpft. Drei konzeptionelle Teilbereiche generieren vielfältige Raumqualitäten für die Kinder: der Wald, der urbane Hof und – als Mittler – das Ur-Wald-Deck. Nur wenige Einbauten akzentuieren den Waldraum, während das Deck stufenfrei fast alle Räume der Kitaaußenfläche zwischen der hügeligen Topographie und dem ebenen Hof vermittelt und erschließt. Die ausgreifende Deckfigur integriert dabei vielfältige Spiel- und Raumfunktionen.

Die Kindertagesstätte Sinneswandel zog Ende 2013 in Räume der ehemaligen Helen-Keller-Schule, die als Sonderschule für Gehörlose seit 1971 an der Waldschulallee in Berlin-Eichkamp besteht. Der vom Hochbauamt Charlottenburg geplante Flachbau aus dem gleichen Jahr ist Teil eines campusartigen, großen Ensembles aus mehreren Schuleinrichtungen mit ursprünglich sonderpädagogischem Förderschwerpunkt. Die für bis zu 65 Kinder neu als inklusive, bilinguale Einrichtung konzipierte Kindertagesstätte (Lautsprache und Gebärdensprache), erhält mit der Neugestaltung der umliegenden, ehemaligen Schulfreiflächen einen Außenraum, der sich vor allem für die Kinder, aber auch für den Ort um die Förderung und Entwicklung der vorhandenen Potentiale und Qualitäten widmet. Der Ort wird hierbei als integraler Bestandteil des Campus an der Waldschulallee gelesen.

Ein frei im hügeligen Gelände verlaufender Zaun aus einem transparenten, flexiblen Edelstahlgewebe verknüpft das Kitagelände mit dem Campus und inszeniert den offenen Verlauf zwischen Innen und Außen. Die Gestaltung entwickelt basierend auf der Bestandssituation drei konzeptionelle Teilbereiche, aus deren Verknüpfungen und Überlagerungen vielfältige Raumqualitäten für die Kinder entstehen: der Wald, der urbane Hof und – als Mittler – das Ur-Wald-Deck.

Der mit Eichen, Kastanien und Birken bestandene Rasenhügel wird als Wald weitgehend in seiner bestehenden Form belassen. Die Kinder können sich hier in einem „natürlichen“ Kontext bewegen, ausruhen und experimentieren. Nur wenige Einbauten akzentuieren diesen Raum: zwei Hochbeete, ein bodenebenes Trampolin, das die motorischen Fähigkeiten fördert und – in Planung – eine „Baumbühne“: ein im Kronenbereich der Bestandsbäume angebrachter horizontaler Metallrahmen der als offener Bühnenraum die Bäume durch die Erzieherinnen und Kinder mit variablen Elementen „bespielbar“ macht. Zum Beispiel mit Tüchern, aus denen ein Zelt wird, mit aufgehängten Klang- oder Ausstellungsobjekten, mit Netzschaukeln oder Hängematten.