Humboldt | Max-Planck

Forschungs- und Laborgebäude Optobiologie der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) und Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene der Max-Planck-Gesellschaft

mit Urs Füssler Architekt, Berlin

 

Die neuen Institutsgebäude arrondieren den um das Gelände des MPG erweitertenCampus-Nord nach Süden und Südwesten. Sie begrenzen das Campusgelände und bilden dabei “Pforten”. Zum einen am Weg entlang der Südpanke, die den Campus in Nord-Süd-Richtung durchläft. Zum andern an der ehemaligen Haupterschliessungesstraße der früheren Tierarzneischule (“Tierarzneistraße”), ausgehend von der Ecke Reinhardstraße/Friedrichstraße, die mitten in den Campus führt. Unmittelbar östlich des Wettbewerbsgrundstückes befindet sich ein ca. 100 Meter langes Fragment der Stadtplanung Ost-Berlins, die Claire-Waldoff-Straße. Über einen Strassenbahn-Knotenpunkt im Bereich des heutigen Tacheles-Geländes sollte in den 1980-er Jahren die Oranienburger Straße mit der Schuhmannstrasse verbunden werden. Eine in die Zukunft schauende Ost-West-Verbindung, die spätestens 600 Meter westlich an der Realität der Innerdeutschen Grenze am Spreebogen zu einem Ende kam.

Die Claire-Waldoff-Straße wird gemäß heutiger urbaner Personenverkehrsprämissen alsFußgänger-/ Fahrrad-/ Anlieferungs-Straße nach Westen zur Schumannstraße weitergeführt. Weil sich dabei das dreieckige Gebäude des Deutschen Bauernverbands buchstäblich in den Weg stellt, verläuft die neue Straße sinus-förmig. Die “Sinus-Straße” ist die Adresse der neuen Institutssitze. Sie stellt eine direkte Verbindung der neuen Passage des Tacheles (Herzog & De Meuron) mit dem Deutschen Theater dar. Diese Verbindung ist bereits als “Privat-Sträßchen” im Rahmen des Wettbewerbsperimeters ausgewiesen (siehe Situationsplan 1:500). Im Zuge gemeinsamer Einigungsprozesse der Anrainer ist eine Erweiterung dieses Sträßchens zu einem öffentlichen Straßenraum möglich (siehe Schwarzplan und Campusplan). Der “Flaschenhals” im Bereich der Ukrainischen Botschaft steht dabei nicht im Widerspruch zur geplanten Nutzung.

Die neuen Institute bilden zusammen mit dem Haus 16 eine neue Campus-Kammer, die das Bachbett der Südpanke mit einschließt und zu dessen zentralem landschaftsräumlichem Element macht – die begehbare Topographie trennt und vereint hier gleichermaßen.

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